Dittishauser Kriminwanderung wird zum Ziel einer besonderen fröhlichen Bräunlinger Damenrunde.
Wie der Polterabend oder die Brautentführung gehört auch der Junggesellenabschied zum Brauch vor der Hochzeit. Dass bei diesem Brauch nicht übermäßiger Alkoholgenuss im Vordergrund stehen muss, zeigten die Freundinnen von Braut Marion Hall aus Bräunlingen. Nicht schlecht staunte diese, als ihre Schwester und Trauzeugin Sandra Haufschild – sie hatte alles organisiert – mit den Freundinnen und Mutter Ingrid nach Dittishausen fuhr. Zwar konnte man die Braut mit ihrem besonderen Kopfschmuck, sie stammt aus der renommierten Bräunlinger Unternehmerfamilie Geier, und auch das Vorhaben der jungen Damen gut erkennen, doch es ging weder zum Menstrip noch zu Kneipenbesuchen, sondern zur Krimiwanderung in den Wald und die Weiler Kapelle. Bevor Marion Hall am 7. Oktober vor den Traualtar tritt, die standesamtliche Hochzeit liegt schon hinter ihr, wurde gemeisam dem Gruselerlebnis gefrönt. „Wir sind absolut begeistert und haben diese mörderische Wanderung und dem Totschlag vor der Weiler Kapelle richtig genossen“, so das Fazit der elf Freundinnen aus Bräunlingen.
Der Junggesellenabschied wurde schon im alten Griechenland zelebriert und von den Freunden eines Spartaners bei dessen Hochzeit ausgerichtet. Hier hatten die Eltern die Möglichkeit, die Würde des zukünftigen Bräutigams zu bewerten. Während der Polterabend gemeinsam gefeiert wird, der Brauch dürfte wohl auch aus der vorchristlichen Zeit stammen, wird vor allem in Großbritannien und den USA nach Geschlechtern getrennt und gefeiert. Der Junggesellenabschied der Männer schwappte schnell auch auf den Kontinent über, während der Junggesellinnen-Abschied „Hen Night“ der Frauen doch geraume Zeit benötigte.
Heute hat sich dieser Brauch verfestigt und sowohl Damen als Herren sind als lustige Gruppe anzutreffen. Dabei sollen Braut und Bräutigam die Freiheit vor der Ehe nochmals genießen. Oft wird sehr ausgelassen und mit viel Alkohol gefeiert.
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